Cirneco dell' Etna

Cirneco dell' Etna Stand

Nachweislich gibt es den Cirneco dell’Etna seit 3000 Jahren auf Sizilien. Er wird von Aristoteles erwähnt und ist auf Münzen aus römischer Zeit abgebildet. Sein Name geht möglicherweise auf die ehemals griechische Regien Cyrenaica im heutigen Libyen zurück. Seine Eigenschaft als Kaninchenjäger macht ihn auch heute noch zu einem im ländlichen Raum Siziliens verbreitet gehaltenen Gebrauchshund. Außerhalb Italiens ist er aber noch ausgesprochen selten.

Der Cirneco dell’Etna ist ein robuster, mittelgroßer, quadratischer Hund (Rüden bis maximal 52 cm, Hündinnen 50 cm) mit kurzem Glatthaar und auffallenden großen Stehohren. In der Farbe variiert er in allen Intensitätsstufen von falb, mit mehr oder weniger weißen Abzeichen. Aufgrund der Vielseitigkeit im Gebrauch seiner Sinne bei der Jagd ist er nicht leicht einzuordnen und wanderte deshalb auch nach der Veröffentlichung seines ersten Standards im Jahre 1939 von der FCI-Gruppe 10 (Windhunde – also Sichtjäger) zunächst in die Gruppe 6 (Laufhunde, Schweisshunde – also Nasenjäger), um heute schließlich der Gruppe 5 (Urtyp-Hunde zur jagdlichen Verwendung) anzugehören.

Cirneco dell' Etna Lauf

Seit den1980er Jahren wird auch ein etwas eleganterer Typ mit feinerem Haarkleid, das nicht zur Jagd im Dorngebüsch geeignet ist, gezüchtet. Damit aber keine Zweiteilung der Rasse in Jagd- und Showtyp eintritt, hat der kynologische Dachverband des Heimatlandes Italien verfügt, dass neben den für das Championat erforderlichen fünf CACs auch eine Jagdeignungsprüfung vorgeschrieben ist, um das italienische Schönheitschampionat zu erlangen. Ein ausführlicher Arbeitsstandard beschreibt das typische Jagdverhalten, bei dem durch die Spurensuche mit der Nase der schnelle Trab ebenso wichtig ist wie der für den reinen Windhund typische Galopp.

Der Cirneco dell’Etna hat eine sehr starke Jagdmotivation, lässt nach einer einmal aufgenommenen Spur nicht locker, kehrt bei Spurverlust typischerweise zurück (retrofatta), um sie neu zu verfolgen, bellt dabei gelegentlich intensiv und gräbt heftig, notfalls auch mit den Zähnen die Arbeit seiner Vorderpfoten unterstützend.

Cirneco dell' Etna

Trotz dieser praktizierten Wildheit ist der Cirneco dell’Etna ein sehr anhänglicher, menschenbezogener Hund, dessen Intelligenz ihn aber zu einem anspruchsvollen Begleiter macht, der nicht nur viel Bewegung, sondern auch viel Beschäftigung fordert, die ihn mental auslastet. Spiele aller Art und hundsportliche Aktivitäten wie z.B. Agility sind ideal und vertiefen zugleich seine Bindung an den Besitzer. Entsprechend seiner engen Zusammenarbeit mit dem Menschen bei der Jagd ist er leichter zu trainieren als verwandte Rassen, wenn er erst einmal seine extrem aktive und oft rebellische „Sturm und Drang-Zeit“ mit ca. 18 Monaten überwunden hat. Die bis dahin erfolgte einfühlsame, aber konsequente Erziehung trägt dann Früchte, und man hat einen äußerst anhänglichen und gehorsamen Begleiter, der sich nach intensiver Jagd (für die man ihm bei uns angemessenen Ersatz in Form von Coursing und Freilauf in sicherem Gelände bieten muss) zuhause schnell auf den weichsten Kissen oder aber am liebsten auf dem Schoss des Besitzers zusammenrollt. Wird er als Welpe gut sozialisiert, ist er sowohl Menschen als auch Artgenossen gegenüber aufgeschlossen und selbstsicher.

Diese Beschreibung beruht – mit Zustimmung der Autorin – auf Ausführungen von Jane Moore, der führenden Cirneco-Züchterin Italiens, aus dem Jahre 2006.

 

Quelle: DWZRV

 

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