Barsoi

Der Barsoi wird in Russland „Psovaja borzaja“ genannt, das Wort, von dem die Rasse bei uns ihren Namen ableitet, bedeutet soviel wie schnell oder flink.


Schon im 15. Jahrhundert war der Barsoi im alten Russland so bekannt, dass es ein Gesetz gab, welches Strafen für den Diebstahl dieser Hunde vorsah. Hier wurde der Barsoi für die Jagd auf Hasen, Antilopen, Füchse und sogar Wölfe gezüchtet, und Zaren und Großfürsten haben sich um die Zucht verdient gemacht. Die bekanntesten Zwinger waren die des Zaren in Gatschina bei St. Petersburg und des Großfürsten Nikolai Nikolaijewitsch in Perchino, wo je etwa 500 Barsois gehalten wurden. Die Zwingeranlagen waren, wie vorhandene Fotos heute noch zeigen, sehr luxuriös eingerichtet, forderten aber von den Hunden doch Härte und gute Gesundheit. 


Als sehr großer, langhaariger Windhund, hebt sich die unverwechselbare und einzigartige Rasse der russischen Barsois von allen anderen, bei uns vorkommenden Windhundrassen ab. Um 1900 galt er als das Sinnbild des Windhundes schlechthin. Durch die russische Revolution und dem daraus resultierenden Umbruch wurden Zucht und Haltung der Barsois im Ursprungsland sehr eingeschränkt und erschwert. Die Barsoizucht etablierte sich aber auch in anderen Ländern.

Der Barsoi ist ein „Aristokrat“ vom Fang bis zur Rutenspitze. Er besticht durch die Ausgeglichenheit seiner Proportionen, durch die Eleganz und die Harmonie seiner Konturen und Bewegungen, was seiner Gesamterscheinung den unverkennbaren Adel verleiht. Er imponiert durch seine Größe (Rüden über 80 cm Schulterhöhe, Hündinnen ca. 5 cm kleiner), sein reiches Haarkleid und durch die Schönheit und Vielfalt seiner Farben. Die reiche und seidenweiche Fülle der schmeichelnden Behaarung mit der schönen Halskrause erscheint in verschiedenen Schattierungen von rein weiß, mit roten, grauen, schwarzen oder gestromten Platten bis zu einfarbig gemantelt. Ein sehr schmaler, aber langer Kopf ohne Stirnabsatz (Stop), mit feinen nach hinten gefalteten Ohren wird von einem langen Hals getragen. Der Körper ist im Verhältnis zur Größe des Hundes sehr schmal, der Rücken bogenförmig, die Brust ist sehr tief, während der Bauch aufgezogen ist. Die langen gut gewinkelten und gut bemuskelten Läufe vollenden die sehr ansprechende Gesamterscheinung.

Barsoi Coursing

Im Laufe der Jahre ist der Barsoi natürlich etwas geformt worden und wenn er bei uns heute auch nicht mehr im üblichen Sinne ein Gebrauchshund ist, so ist er doch kein Luxushund. Der Barsoi liebt es, als Familienmitglied angesehen und behandelt zu werden. Er kann durchaus stundenweise ohne Aufsicht sein, wenn er es gelernt hat, aber für die reine Zwingerhaltung ist er nicht geeignet.
Sein Wesen zeichnet sich im allgemeinen durch vornehme Ruhe und Zurückhaltung sowie durch Sicherheit und Unerschrockenheit aus. Als Jagdhund zeigt er ein gutes Auge, große Schnelligkeit, insbesondere auf kurzen Distanzen.


Sicher ist der Barsoi in der Aufzucht etwas anspruchsvoller, aber nur weil er wegen seiner Größe besonders ausgewogenes Futter benötigt, das richtige Maß an Bewegung braucht und natürlich im Haar gepflegt werden muss. Im Unterhalt unterscheidet sich ein ausgewachsener Barsoi nicht von anderen großen Rassen. Wer aber einen selten feinfühligen, anhänglichen Kameraden sucht, der findet im Barsoi den idealen Begleiter, da er bereit ist sich anzupassen. Wenn der Barsoi mit Verständnis und Liebe gehalten wird und man keine Gebrauchshundqualitäten wie Unterordnung erwartet, ist er der Hund, der eigentlich alle Vorzüge bis zur Vollendung in sich trägt, bis hin zu seiner edlen Ausstrahlung.
Das Coursing ist für den Barsoi eine tolle Möglichkeit, seiner Lauffreude Ausdruck zu verleihen und es gibt nur wenige, die hierbei keine Begeisterung zeigen.
Für die Rennbahn gibt es in einigen Zuchtlinien auch sehr sicher und zuverlässig laufende Hunde.


Der DWRZV bietet interessierten Barsoiliebhabern viele Möglichkeiten Gleichgesinnte zu treffen und Informationen auszutauschen. Sei es beim Windhundrennen, beim Coursing oder auch auf den Windhundausstellungen, die während der Saison an den Wochenenden, im gesamten Bundesgebiet stattfinden.
Der Barsoi ist kein Hund zum Weitergeben, die Entscheidung für diese Rasse sollte für ein ganzes Hundeleben andauern. Wer auf der Rennbahn, beim Coursing oder im Schnee einmal eine Meute Barsoi hat laufen oder spielen sehen, dem wird der Anblick dieser edlen Hunde lange in Erinnerung bleiben.

Quelle: DWZRV

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