Der Greyhound ist das Vollblut unter den Hunden und für viele der Windhund schlechthin. Er ist in seiner ganzen Erscheinung der typische Repräsentant der gesamten Windhundfamilie und wird mit Recht als der schnellste Hund der Welt bezeichnet. Der Greyhound ist kein ausgeklügeltes Zuchtprodukt moderner Prägung. Er ist sich von alters her selbst treu geblieben. Längst vergangene Völker bewunderten ihn. Die Kelten brachten ihn ca. 375 Jahre v. Chr. bei ihrer Einwanderung auf die britischen Inseln mit. Für diesen Windhund gibt es in verschiedenen Ländern unterschiedliche Bezeichnungen.
Das englische „Greyhound“ leitet man teils von „Gazehound“ (Sichthund), teils von „Greecehound“ (Griechischer Hund) ab. Die Universität Oxford gab an, dass das Wort „Grey“ keltischen Ursprungs sei und „Hund“ heiße. Die Verdoppelung in „Greyhound“ heiße daher „der Hund“. Im französischen bedeutet das „Levrier“, das spanische „Lebrel“ und das italienische „Levriere“ ganz einfach Hase. Diese Bezeichnung wurde gewählt, da der Greyhound ein typischer Niederwildjäger ist. Er ist also spezialisiert auf kurze Strecken.
Windhunde zu halten und zu züchten war in früheren Zeiten das Vorrecht des Adels. Diese Rassen wurden in großer Zahl und mit viel Erfolg gehalten. Sie standen in hohem Ansehen und genossen vielerlei Vorrechte. Bereits aus der Malerei des 14. Jahrhunderts sind uns zahlreiche Gemälde bekannt, auf denen der Greyhound mit seinem fürstlichen Besitzer dargestellt wurde. Salomo erwähnt den Windhund in der Bibel. Auch in der Literatur, z.B. in der Edda, wird der Greyhound vielfach erwähnt. Bei den Pharaonen und später bei den Wikingern wurden bei Ausgrabungen Skelette von Windhunden gefunden mit kostbar besetzten Halsbändern. Windhunde durften als einzige Rasse an Gottesdiensten in der Kirche teilnehmen.
Heute ist es jedem Interessenten möglich einen Greyhound zu erwerben. Er sollte sich darüber klar sein, dass er bereit sein muss, viel Liebe und Zeit zu investieren. Er muss vor allen Dingen einem Greyhound genügend Bewegung bieten. Bei Greyhounds sind alle Farben zugelassen. Ungefähre Größe 66 bis 76cm.
Das Erscheinungsbild des Greyhounds ist das eines großen, sehr schlanken, hochbeinigen Hundes mit langem Hals, edlem schmalen Kopf, mandelförmigen ausdrucksvollen Augen und enganliegenden, nach hinten getragenen Ohren. Durch das kurze Haarkleid kommt jede Linie, jeder Muskel und jede Sehne seines eleganten, geschmeidigen Körpers voll zur Geltung. Dieser Körper zeigt durch seine Form – tiefe Brust und hoch aufgezogene Lenden – bereits an, dass der Greyhound zum Rennen prädestiniert ist. Ein leichter, federnder Gang, der von verhaltener Kraft spricht, ist ihm zu Eigen.
Das Laufen ist Lebensbedingung für einen Greyhound. Er verkümmert, wenn er seinem Bewegungsdrang nicht nachgeben kann. Darum gehen wir mit unseren Hunden zu Trainings oder Rennen, ein Feld Greyhounds bietet ein Bild von Rasanz, vollendeter Eleganz, Kraft und Harmonie. Man meint, die Füße berühren den Boden nicht; aber die zurückgeschleuderten Grasnarben zeigen die Wucht des Laufes. Die Erde dröhnt unter dem Trommeln der Pfoten. Maul und Nase öffnen sich, um die überdehnte Brust mit Luft zu füllen. Prachtvoller als bei solch einem Lauf kann ein Tier nicht demonstrieren, wie grenzenlos seine Lauflust ist.
Wesensmäßig ist der Greyhound im Haus sehr ruhig, ein äußerst angenehmer Hausgenosse. Er ist sehr liebevoll, anschmiegsam und treu. Er ist sehr klug und weiß instinktsicher, Freunde des Hauses von Fremden zu unterscheiden. Wenn man ihn liebevoll erzieht lernt er die Wünsche seines Herrn zu respektieren. Nur im freien Feld, wenn der Jagdinstinkt wachgerufen wird, hört und sieht er nichts anderes mehr. Man muss sehr vorsichtig sein, wenn man ihn von der Leine lässt.
Der Greyhound braucht zur Prägung seines Wesens die enge Bindung an Haus und Familie. Zur Ausbildung seines Körpers braucht er Bewegung und nochmals Bewegung. Er dankt es seinem Besitzer mit viel Liebe und Treue. Das heißt aber auch, dass der Greyhound kein Zwingerhund ist. Der Zwinger wird vom Hund als Ruhestätte angesehen in dem er, wenn ihm nicht genügend Auslauf und Ansprache geboten wird, seine Tage verdöst. Einem solchen Hund erwächst natürlich kaum Verständnis für das menschliche Wort, erst recht nicht für Gebärden, die Mimik und den Tonfall seiner Familie.
Die Pflege des Greyhounds ist sehr bequem. Ab und zu bürstet man ihn mit einem Noppenhandschuh durch.
Quelle: DWZRV